Schubertianum
Akademie für Masterclasses

Die internationale Akademie für Masterclasses, das Schubertianum, richtet sich an Musikstudenten höherer Semester und junge Berufsmusiker. Wer sich intensiv auf einen Hochschulabschluss, auf Wettbewerbe und Konzerte, auf Vorsingen vorbereiten will, findet hier die ideale Plattform. Kurse und Unterrichtseinheiten werden nach dem individuellen Bedarf der Studierenden eingerichtet. Die Möglichkeiten reichen von wöchentlichem Unterricht bis zu Probenwochenenden oder einer Intensivwoche. Folgende Masterclasses werden angeboten:

  • Interpretation des klassischen Liedrepertoires für Sänger mit oder ohne Partner am Klavier
  • Erarbeitung des Opernrepertoires für Sänger
  • Masterclasses für Klavier, auch mit Kammermusikformationen
  • Dirigierunterricht.

Am Ende einer Unterrichtsserie kann die Möglichkeit eines Konzertes mit anschliessendem Feedback stehen. Auch das Feedback, das Jeder sich selbst gibt, wird berücksichtigt mit dem Ziel, eine grösstmögliche Kongruenz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung zu erreichen. Das Thema der Selbst- und Fremdbeurteilung zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Arbeitsprozess. Optimale musikalische und mentale Vorbereitung sind damit gewährleistet. Ein neuer Steinway-D Konzertflügel und eine digitale Aufnahmetechnik stehen zur Verfügung.
Unterrichtssprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch.


Der Ort: Die Akademie befindet sich in Dornach, einer Oase der Ruhe am Rande von Basel in landschaftlich wunderschöner Umgebung. Im Dreiländereck der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs gelegen, ist sie verkehrstechnisch optimal angebunden. Die Unterkunftsmöglichkeiten in Dornach sind zahlreich.

 

Einige Gedanken des Gründers und Leiters des Schubertianums, Jany Renz:
«Ein grosser Teil meiner Musik- und Lebenserfahrung mündet in die Akademie. Sie entspricht einem Zeitbedürfnis. Junge Musiker müssen heute nicht nur Höchstleistung in ihrem Fach bieten, sondern auch mental extrem stark und belastungsfähig sein. Für viele Musiker liegt darin zunächst ein Widerspruch; denn wie lässt sich die hohe Sensibilität, welche die Musik braucht, mit psychischer Stabilität vereinbaren? Dieser Frage bin ich intensiv nachgegangen. Zu Beginn meiner langen Karriere habe ich selbst unter Lampenfieber gelitten, vor allem als Pianist, weil die Feinmotorik, sei es die der Hände oder der Stimme am anfälligsten auf Störungen aller Art reagiert. In meiner Tätigkeit als Psychotherapeut habe ich dieses Phänomen erforscht und Strategien entwickelt, mit denen sich die Leistung unter Lampenfieber üben und verbessern lässt. Die Schlüssel dazu sind Bewusstsein und Kreativität. Die hohe Kunst ist es, das Lampenfieber als Motor zur Leistungssteigerung zu nutzen, was möglich ist und in meinen Kursen entwickelt wird. Zudem ist in der Schnelllebigkeit unserer Zeit oft kaum noch Gelegenheit zur Vertiefung, in kurzer Zeit muss ein grosses Repertoire erarbeitet werden, Konzerte werden aus finanziellen Gründen meist mit einer minimalen Probenanzahl absolviert. Die mangelnde musikalische Vertiefung mündet darin, dass wir in Wettbewerben, Probespielen und  Aufnahmeprüfungen zwar vor einer grossen Anzahl von technisch sehr leistungsfähigen Musikern stehen; trotzdem fällt die Entscheidung, Jemanden einzustellen oder einen ersten Preis zu vergeben, oft immer schwerer, weil etwas fehlt, musikalisch kaum Jemand überzeugt und wirklich berührt. Die Akademie versteht sich deshalb auch als ein Ort der Vertiefung, wo Musiker sich genau jenes Quäntchen erarbeiten, das am Ende aufhorchen lässt.»


Kleine Vorgeschichte: 1984 gründete Jany Renz in Iseo (Tessin, Schweiz) die «Accademia di Santa Maria», seine internationale Akademie für Liedgesang, deren Meisterkonzerte mit namhaften Sängern und Kammermusikern (Jany Renz immer am Klavier) das musikalische Geschehen in der Südschweiz ein Jahrzehnt mitgeprägt haben. Die Berufung von Jany Renz als GMD nach Freiberg führte zu einem Unterbruch, währenddessen die Idee reifen konnte, die Akademie in erweiterter Form (auch für Pianisten und Dirigenten) und inhaltlich konzentrierter (Masterclasses) an einem strategisch besser gelegenen Ort in der Schweiz weiterzuführen. So entstand 2010 das Schubertianum.

 

Kurzbiographie von Jany Renz

Jany Renz absolvierte seine umfangreiche musikalische Ausbildung in seiner Heimatstadt Basel (Schweiz). Klavier studierte er bei Ivan Engel (Budapest und Basel), Flöte und alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Hans-Martin Linde, Dirigieren bei Wilfried Boettcher. Parallel zu seinem Musikstudium bildete er sich an der Universität Basel zum Psychiater und Psychotherapeuten aus.

Seine musikalische Karriere startet er als Pianist. Bald wendet er sich der Liedbegleitung und Kammermusik zu, wird zum gefragten Partner führender Liedinterpreten und Kammermusiker. Er lehrt als Dozent Liedgesang und Liedbegleitung in Meisterkursen im Rahmen vieler internationaler Musikfestivals.

Seine dirigentische Karriere bringt ihn zunächst ans Teatro Regio in Torino (Italien) als erster Kapellmeister unter Peter Maag. Als GMD der Mittelsächsischen Philharmonie leitet er das Theater in Freiberg (D). Seine internationale Dirigiertätigkeit führt ihn nach Asien, Amerika und durch Europa. Besonders verbunden ist er Finnland und Italien, wo er regelmässig auftritt. In Ungarn spielt er mit den Budapester Philharmonikern Bruckners Neunte ein, die in den USA im August 1991 zur meistverkauften Version dieses Werkes wurde.

Die Akademie Schubertianum wurde 2010 von Jany Renz als Nachfolgeinstitut seiner «Accademia di Santa Maria» gegründet und untersteht seiner künstlerischen Leitung.

 

Howald Fosco | minix